Sonnenuntergang in Porto Alegre

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Freitag, 6. Mai 2011

Kindheit zwischen Norwegen und Neuseeland





Häufig werde ich aufgefordert: "Erzähl doch mal, was in Brasilien alles anders ist!"
Das habe ich aber schon zur Genüge getan und will heute einmal erzählen, was hier alles genauso ist wie in Deutschland.
Obwohl ich immer betone, dass die Kinder im Cesmar "speziell" sind, sind sie ganz objektiv betrachtet genauso wie alle anderen Kinder auf der Welt.
Die Kinder spielen gerne: Die Mädchen mit Puppen, die Jungs mit Autos und zusammen spielen sie Vater, Mutter, Kind.
In der Pause springen sie Seil und Gummitwist oder spielen Fussball oder Fangen, sie singen und tanzen gerne. Am liebsten trinken sie Kakao und essen "Doce de Leite", quasi die brasilianische Version des Nutella und "so schön süss", wie sie selber sagen - dass sie aber auch einen Apfel frühstücken ist meist ein kleiner Kampf. Sie malen gerne, am liebsten Häuser, Autos, Blumen und Schmetterlinge und natürlich darf die lachende Ecksonne nicht fehlen. Wenn sie hinfallen, dann weinen sie und wenn man pustet tut es nicht mehr weh. Die meisten reden am liebsten dann, wenn sie eigentlich den Mund halten sollten, sie streiten sich um Spielzeug und essen gerne Bonbons. Sie sind kreativ und erfinden mit begrenztem Material die tollsten Spiele, wie das Colaflaschendeckel-Spiel oder "Fio elétrico", den heissen Draht mit Gummitwist. Sie schaukeln und rutschen gerne, springen bei Regen begeistert in die Pfützen und gucken anschliessend unschuldig und sagen, die Hose sei ganz von allein dreckig geworden.
Ob James oder Johann, João oder Giovanni:Die Kinder sehen vielleicht anders aus, sprechen eine andere Sprache, haben eine andere Hautfarbe kennen und kennen vielleicht Spiele, die man anderswo nicht spielt. Kulturelle Unterschiede, sozio-ökonomisches Milieu hin oder her - in der Essenz ist Kindheit überall gleich, zwischen Norwegen und Neuseeland, zwischen Mexiko und der Mongolei.

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