Sonnenuntergang in Porto Alegre

Sonnenuntergang in Porto Alegre

Freitag, 10. September 2010

Formatura



Ich habe das grosse Glück, dass mein Gastbruder Felipe gerade mit der Uni fertig ist und ich deshalb letzte Woche mit zu seiner "Formatura" kommen durfte.
Bei der Formatura handelt es sich um die offizielle Entlassung der Studenten, eine grosse Zeremonie mit anschliessender Feier.
Zum Glück hatte meine Gastfamilie mich schon per E-Mail eingeladen, als ich noch in Deutschland war. Ich war mir nicht recht sicher, was man bei so einem Anlass azieht und hatte vorsichtshalber mein Abiballkleid eingepackt - für alle Fälle.
Eine sehr weise Entscheidung!
Die Formatura ist ein grosses Ereignis hier in Brasilien und deshalb macht man sich für diesen besonderen Anlass richtig schick.
Also musste ich mir noch schnell passende Schuhe und eine Abendtasche besorgen, bevor es losgehen konnte!
Die ganze Familie kam zur Feier des Tages angereist und so verbrachten wir den Tag mit Essen, Feiern und Unterhalten.
Eine Stunde, bevor es abends losging, bot sich dann im Haus ein Szenario, dass wohl überall zwischen Norwegen und Neuseeland gleich abläuft:
Wir Frauen, also meine Gastmutter, -tante, -cousine und ich, wuselten aufgeregt durchs Haus, vom Bad zum Schrank und wieder zurück und probierten Ohrringe aus, steckten Haare hoch, um sie dann doch wieder aufzumachen, tauschten Wimperntusche und lackierten uns die Nägel, während die Männer (mein Gastvater, - bruder, -onkel, und -cousin) längst umgezogen auf dem Sofa sassen, Fussball schauten und in regelmässigen Abständen besorgt auf die Uhr guckten - manche Dinge sind wohl überall auf der Welt gleich!
Nachdem auch wie Frauen endlich fertig waren und wir alle in die Autos verstaut hatten (kein so leichtes Unterfangen, wenn deutlich mhr Personen als Plätze da sind) ging es los in die Art "Sadthalle", in der die Formatura stattfand.
Dort bot sich mir dann ein unglaubliches Spektakel, mit Lasershow und Musikeffekten, mit langen Reden, Hymnen und Eidesbekundungen und natürlich dem traditionellen "Hut-in-die-Luft-werfen".
Eine Zeremonie wie diese hatte ich in Deutschland noch nie erlebt und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Ein wunderschöner Abend und ich habe wirklich riesiges Glück, dass ich dabei sein durfte!

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