Sonnenuntergang in Porto Alegre

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Montag, 31. Januar 2011

5. Stopp - Santa Cruz de la Sierra


Nachdem wir 2,5 Wochen durch Brasilien gereist waren und von Strand über Grotten bis hin zu Urwald einges gesehen hatten, machte ich mich auf nach Bolivien, um noch etwas mehr als nur mein Gastland auf der grossen Reise zu erkunden.
Der erste Stopp in Bolivien war Santa Cruz de la Sierra, wo ich Laura besuchte, die letztes Jahr in Schüleraustausch in Osnabrück verbracht hat. Beim Abschied am Banhof lud sie sich zu mir nach Hause ein und da ich ja jetzt in einem Nachbarland war, wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen!

Nachdem ich die erste Hürde, einen vom Reisebüro falsch gebuchten Flug, genommen hatte (was mich einiges an Zeit und Geld kostete), stand die zweite Hürde an: Spanisch sprechen!
Die Sprache, die nach meinem Austauschjahr in Costa Rica beinah zur zweiten Muttersprache geworden war, klang in meinen Ohren plötzlich wie japanisch und mir kam kaum ein flüssiger Satz über die Lippen, zu präsent ist das portugiesisch im Kopf.
Ich stammelte mir also bei der Begrüssung ziemliches Kauderwelsch zu recht, aber zum Glück sind Fremdsprachen scheinbar wie Fahrradfahren: ganz vergessen tut man es nie.
Innerhalb von 2 Tagen war alles wieder da, und ich konnte meinen Urlaub sprachbarriere-frei geniessen. Zusammen mit Laura erkundete Santa Cruz, die grösste Stadt Boliviens und die Umgebung, gekennzeichnet von grossen Gegensätzen: Im bontanischen Garten fühlte ich mich angesicht der Papageien, Affen, handtellergrossen Schmetterlinge und des undurchdringlichen Grüns wie im Regenwald, aber kaum 20 min später, im Schatten de Palmen auf dem Dorfplatz, auf dem ältere Herren mit Hüten Schach spielten, spürte ich die Ruhe einer verschlafenen lateinamerikanischen Kleinstadt. Wir besuchten die Pilgerkirche von Cotoca, in der die Gläubigen um Wunder bitten und die Monseñor, das In-Viertel Santa Cruz, in dem sich schicke Bars und Cafés aneinanderreihen. Angsichts der im Vergleich zu Brasilien spottbilligen Preise probierte ich mich ausserdem durch kulinarischen Spezialitäten der Region, wobei mich "Sonso", ein Auflauf aus Yucca und Käse, am meisten begeisterte und auch für eine kleine Shoppingtour blieb noch Zeit. Abends lernte ich das cruzeñische Nachtleben kennen oder wir erholten uns vom Sightseeing bei einem kühlem Bier am Swimmingpool in Lauras Garten: nachdem wir uns 6 Monate nicht gesehen hatten, gab es auch einiges zu erzählen!
Leider liessen mir meine kurzen Sommerferien nicht mehr Zeit in Santa Cruz und deshalb zog ich nach nur einer Woche schon weiter ins vorerst letzte Reiseziel.
Es geht aufwärts - nach La Paz!

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